Montag, 30. Oktober 2006

Ein Sightseeingtag in Tokio

Gestern war ich endlich mal wieder in Tokio. Und damit ihr euch ein Bild von einer solche Tour machen könnt, will ich versuchen, das hier mal zu beschreiben:
Gestartet bin ich an meinem Apartment gegen 10:00 Uhr. 5 min Fußweg zum Bahnhof Toda-Koen. Mit meiner Suica-Prepaid Karte (kann ich nur jedem Touri empfehlen - macht das Bahnfahren sehr angenehem) durch die Gatter auf den Bahnsteig und keine 3 Minuten später war der Zug da. Die JR-Seikyo-Line braucht bis Shinjuku rund 20 min. Da musste ich dann in die Yamanoto-Line umsteigen , obwohl eigentlich die Seikyo-Line bis zu meiner Zielstation (Harajuku) durchfahren sollte. Ursache noch unklar. Endlich in Harajuku angekommen ziehe ich elegant mein Portmonaie über den Scanner an den Ausgangsgattern und das Display zeigt mir die Kosten dieser Bahnfahrt: 360 Yen (ca. 2,40 Euro). Von der Bahnstation sind es nochmal ca. 10 Minuten Fußweg bis zum Meiji-Schrein:

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Danach ging es weiter nach Roppongi Hills, einem rund 2 Milliarden teuren City-Koplex, der im Jahre 2003 eröffnet wurde. Die U-Bahn-Fahrt dahin hat rund 10 min gedauert und ca. 1,50 Euro gekostet. Auch dafür gibt es wieder eine Prepaid-Karte. Die ist jedoch von einer anderen Gesellschaft. Dummerweise akzeptieren die Gatter an den Bahnhöfen beide Karten. Man muss also schon vorher wissen, mit welcher Bahn man wohin will! Das hatte mir schonmal Probleme bereitet (bin mit der Einen rein und musste mit der Anderen raus, was nicht funktionierte)
Hier hatte es aber zum Glück funktioniert und nach einigen Minuten Fußweg stand ich am Fuße des 54-stöckigen Mori-Tower, von dem man laut Reiseführer einen tollen Blick über Tokio haben soll. Da es an dem Tag aber ziemlich diesig war, hätte ich mir die 1500 Yen Eintritt (10 Euro!) sparen können.
Eine Vieltelstunde später habe ich mir schnell an einem der vielen Getränkeautomaten eine Erfrischung für 70 ct gezogen und bin mit dem Zug weiter nach Akihabara, dem Elektronikparadies in Tokio. Computerkram kauft man aber besser in Aachen. Ist hier teilweise teurer als zu Hause - kurios.
Nach erfolgreichem Shopping (habe einfach ein paar Teile für meinen Notebook gebraucht) war ich dann froh, aus diesem blinkenden und überall beschallenden Laden wieder raus zu sein. Eigentlich hätte ich drinnen mal ein Bild/Video machen sollen. Die neuen Digitalen Videokameras werden über Lautsprecher nämlich auch in Deutsch angepriesen.
In der Akihabara-Station hat mich dann wieder ein Zug der JR geschluckt. 2x umsteigen und ich war wieder in Toda-Koen angekkommen.
Der Blick vom Bahnhof in Richtung meines Apartments sieht so aus:

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Übrigens liegt da irgendwo im Hintergrund die kleine Fußgängerbrücke, auf der ich gelegentlich mit Notebook und Headset sitze...

Donnerstag, 26. Oktober 2006

Gaumenfreuden die 2.

Bin heute fleißig beim posten!
Hier also der Bericht zur 2. gaumenfreude des Tages. Die Bürodamen haben heute Nachmittag in der Kaffeeküche gestanden und Zutaten für einen japanischen Eintopf geschnibbelt. Der soll dann morgen auf dem Versuchsfeld in Moka über Carbonized Sludge (schwer zu übersetzten. Vielleicht so: Verkokster Klärschlamm) aufgewärmt werden. Klingt ekelig - isses aber nicht.
Jedenfalls durften eben alle schonmal kosten. Und es war wirklich lecker.
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Ein Fest für den Gaumen

Komme gerade aus der Kanine und muss das schnell posten:
Loco moko hieß das Menu. Oiiiiiishi desu - lecker!!!
Unten Reis, darauf geschnetzelter Salat, ganz oben eine Frikadelle mit Jägersauce. Klingt sehr deutsch, ist aber wohl Hawaiianisch. Jedenfalls hat mich das glücklich gemacht und ich werde den restlichen Tag grinsen :-)
Jetzt entweder Tischtennis oder bei dem schönen Wetter (!!) einfach nur draußen hinsetzen. Bin noch unschlüssig. Mal sehen, was die Anderen machen.

Nachtrag: Es wurde Tischtennis!

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First Contact - Eine Begegnung der Dritten Art

Das war dann wohl mein erster Kontakt mit einem Eingeborenen. Er war freundlich, kultiviert und mir wohlgesonnen. Vielleicht der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Aber beginnen wir von vorne.
Zuerst eine Zusammenfassung des Tages:
Morgens hat mich Hiroki mit dem Auto in meinem Apartment abgeholt und wir sind zur Stadtverwaltung, da dort endlich mein japanischer Ausweis fertig war. Mit dem bewaffent sind wir direkt weiter in die nächste Bank um ein Konto zu eröffnen. Als nächste Amtshandlung hat Hiroki vom Büro aus einen Internetanschluss für mein Apartment beantragt. Dafür brauchte er den Ausweis, daher die Verspätung. Nachmittags bekam ich noch eine Einführung der Sewerage Group über deren Forschungsaktivitäten. Auch sehr spannend - allerdings sind die Diskussionen aufgrund der Sprachbarriere manchmal recht anstrengend und der finale Nährwert ist begrenzt.
Nach der Arbeit bin ich mit dem Bus nach Hause. Da mir mein Meerschweinchenkäfig in dem Augenblick gar nicht so recht gemütlich war, wollte ich einfach noch mal raus und meinen Heißhunger auf Western Style Food beim Mc D. befriedigen.

Nachdem die letzte Pommes verdrückt, der letzte Tropfen O-Saft aus dem Pappbecher gesogen war und ich gerade wieder gehen wollte hat mich ein älterer Herr angequatsch:
Excuse me, Sir. May I talk to you?
Und so hat sich ein knapp einstündiges Gespäch ergeben mit Themen wie "How do Japanese people speak English?", "Do you like Japanese girls?", "What do you think about Hitler?" und "Pearl Harbour was a mistake!".
Sehr bizarr, sehr skuril, teilweise sehr witzig aber unterm Strich sehr nett. Er war sehr interessiert an mir und meinen Eindrücken über Japan und wollte einfach nur mit mir quatschen. Der Herr sprach ein für japanische Verhältnisse sehr gutes Englisch und so war es mir eine nette Abwechslung, mal mit jemand anders quatschen zu können. Daher gehe ich davon aus, dass wir uns demnächst an gleicher Stelle wiedersehen. Und dann habe ich auch eine Visitenkarte dabei, damit er endlich schnallt, wo ich hier arbeite. Das konnte ich ihm nämlich nicht klarmachen.

Mittwoch, 25. Oktober 2006

Grenzerfahrung die Zweite

Gestern hat es den ganzen Tag geregnet. Dennoch habe ich nach der Arbeit tapfer meinen Regenoverall übergezogen und bin heimgeradelt. Es war schon dunkel und die Lampe meines Rades bietet (trotz des Wucherpreises) ungefähr die Leuchtkraft eines Glühwürmchens. Zu allem Überfluss war dann auch noch meine bekannte Strecke über den Deich entlang des Flusses gesperrt, so dass ich auf einen anderen Weg ausweichen musste. Der führte mich am Fuß des Deiches entlang und war an einer Stelle auch durch eine Schranke gesperrt. An der Schranke vorbei führte aber ein kleiner Weg, den ich forsch mit meinem Rad ansteuerte. Ziemlich schnell (viel zu schnell) stellte sich aber heraus, das dieser Weg doch eher ein 1m tiefer Wassergraben war. Ich will das hier nicht weiter vertiefen, nur soviel: Das Rad war komplett abgesoffen. Ein beherzter Sprung vom Sattel und alle Viere von mir gestreck entkam ich den Fluten. Mein Overall rettete mich vor Schlimmerem und die komplette EDV in meinem Rucksack hat es auch überlebt. Von dem Tatort muss ich im Hellen unbedingt mal ein Foto machen. Die Situation war jedenfalls so witzig, dass ich auf dem restlichen Heimweg herzhaft lachen musste.
Jedenfalls hält mich das auch nicht davon ab, weiter Rad zu fahren. Auf Dauer wird mir der Bus nämlich zu teuer.

Dienstag, 24. Oktober 2006

Wochenstart

Das vergangene WE bin ich zu Hause geblieben und habe gearbeitet. Nach Sightseeing war mir eh nicht zumute. Hänge mental etwas durch. Tatsächlich sind die Abende alleine in meinem Apartment recht trist. Fernsehen macht wenig Sinn, da ich nur japanische Sender bekomme. Und das Programm ist schwer zu beschreiben. Wer "Lost in Translation" gesehen hat erinnert sich vielleicht an die Szene, als Bob bei diesem japanischen Pendant zu Stefan Raab war. Das ist hier wirklich so. Kaum zu glauben, aber hier ist alles wie im Comic. Selbst die Werbeblöcke für Bier oder Rasierschaum machen teilweise den Eindruck, als wäre die Zielgruppe im Tele-Tubby-Alter. Ich will versuchen, das mal irgendwie zu dokumentieren und hier zu posten.
Aber am Montagabend gab es mal wieder ein nettes Freizeitevent, was mir daher wirklich gut getan hat. Wir waren zum Bowlen und danach lecker italienisch Essen. War zwar nicht wie beim Pompeii, aber dennoch eine nette Abwechslung zu Reis, Fisch und Huhn.
Seit Samstag ist es hier mal wieder ständig am Regnen. Damit sind meine Fahrradvorsätze auch dahin und ich verbringe jeden Tag eine Stunde im Bus. Außerdem ist es deutlich kühler geworden. Heute Morgen habe ich ganz ordentlich gefroren, als ich (wie jeden Morgen) wieder um 6:30 durch das warmlaufende Motorrad meines Nachbarn wach wurde. Übrigens der gleiche Nachbar, der gestern Abend bis 0:00 Uhr seine Tatamis über mir gesaugt hat...

Soll aber alles nicht so depressiv klingen. Das folgende Bildmaterial von der Bowlingbahn spricht da ja auch andere Worte:
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Notiz an mich: Unbedingt nach 2. Futon fragen. Ab 4 Uhr morgens wird das Teil einfach zu hart!

Freitag, 20. Oktober 2006

Kontaktdaten

Falls es tatsächlich jemand versuchen will, mich in Japan anzurufen, hier meine Handynummer:
0081 8054947901
Als Billig-Vorwahl empfehle ich: 010090 (das sind 9,9 ct je Minute)
Sofern ich online bin, könnt ihr mich auch über die Aachener Nummer 0241-5183168 erreichen. Die wird über SkypeIn hierher weitergeleitet. Kostet euch dann nur das Gespräch nach Ac. Dabei bitte immer die Zeitverschiebung bedenken. Hier sind wir 7 Stunden weiter!
Aber über Mails aus der Heimat freue ich mich auch immer!

Donnerstag, 19. Oktober 2006

Der fachliche Teil läuft an

Nun geht es also langsam auch fachlich los. Gestern bekam ich eine sehr interessante Einführung über den Arbeitsbereich der Recycle-Group. Wirklich sehr spannend, was die hier so machen. Insbesondere die Geschichte "Sludge Carbonization" fand ich interessant und werde dazu hoffentlich noch mehr erfahren. Jedenfalls ist diesbezüglich auch ein Anlagenbesuch vorgesehen, soweit ich das verstanden habe.
Gerade komme ich von einem kurzfristig angesetzten "Vorstellungsgespräch" beim General Director des Ministry of Land, Infrastructure and Transport Takashi Etou. Das war eben wohlmöglich der Gipfel der abwassertechnischen Hirarchie in Japan. Aber auch er war, wie alle Japaner, ausgesprochen höflich und freundlich. Also war auch dieser Termin recht entspannt.

Mittwoch, 18. Oktober 2006

Weihnachten die 2.

Das ist in der Tat wie Weihnachten!
Paket #1 und sogar das später abgesendete Paket #4 sind eben angekommen. Alle Geschenke wohlauf, obwohl die Pakete selbst richtig schwer in Mitleidenschaft genommen waren. Und der Zoll ist auch nicht über die Pralinen hergefallen.
Nun ist also die erste Bescherung angesagt. Ob den Kollegen die Leckereien von Lindt schmecken? In einigen ist ein wenig Alkohol drin. Werde da meine erste wissenschaftliche Studie starten.
Thema: "Auswirkungen akloholhaltiger Pralinen auf die Produktivität japanischer Wissenschaftler". Könnte man glatt einen Antrag ans BMBF draus machen.
Stephan, was sagst du dazu?
Ist ja gut. Ich widme mich nun wieder dem DEPROHYM-Antrag. Wobei die Sache mit den Pralinen auch spannend wäre...

Dienstag, 17. Oktober 2006

2 von 3...

... Paketen habe ich eben in Empfang genommen. #1 bleibt verschollen. Dumm, denn darin waren der Großteil der Geschenke. Dafür hat sich nun endlich meine Wäschesituation entspannt. Das gibt heute Nachmittag zu Hause ein kleines Weihnachtsfest.

Montag, 16. Oktober 2006

2 von 3 Paketen...

... sind scheinbar aufgespürt. Hiroki hat durch die Gegend telefoniert, wobei sich herausgestellt hat, dass 2 Pakete nun endlich durch den Zoll sind und in 2-3 Tagen hier sein müssten. Das erste Paket bleibt weiter verschollen. Aber das ist dennoch ein Hoffnungsschimmer. Vielleicht kommen ja doch alle 3 gemeinsam hier an. Jedenfalls muss ab Donnerstag meine Waschmaschine nicht mehr jeden zweiten Tag laufen.

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